Psychische Störungen bei Kindern

Bei der Entstehung von psychischen Problemen von Kindern spielen angeborene Faktoren und die familiäre wie auch psychosoziale Umwelt eine entscheidende Rolle.

Psychische Probleme und Störungen bei Kindern

Psychische Störungen von Kindern sind immer im Zusammenhang mit ihrer jeweiligen Entwicklungsphase und den natürlichen Entwicklungsaufgaben zu sehen. Wenn Probleme bei Säuglingen und Kleinkindern auftreten, dann leiden sie unter Regulationsstörungen (Schlafen, Essen, Ausscheidungen) oder körpernahen Beschwerden. Erkrankungen bei  Kindergarten- und Grundschulkindern zeigen sich meist als Schwierigkeiten in der Beherrschung ihrer Gefühle, sie leiden unter Geschwisterrivalität oder Trennungsängsten oder sie kommen nicht mit Gleichaltrigen klar.

Mögliche Ursachen für Psychische Störungen von Kindern

Psychische Probleme und Störungen bei Kindern

Familiäre Krisen, Krankheit, Trennung oder gar Verlust der Eltern treffen die noch in Entwicklung befindliche Psyche eines Kindes besonders stark.

Das Kind ist von seinen Eltern (oder anderen Betreuungspersonen) in hohem Maße abhängig, sodass es schwierig ist, zu erkennen, ob  innerpsychische oder  äußere Faktoren die Erkrankung hervorgerufen haben. Kinder haben meist keine eigene Motivation zur Therapie. Sie können den Zusammenhang zwischen ihrem Leiden und psychischen Faktoren nicht erkennen. Aus diesen Gründen ist die therapeutische Arbeit mit den Bezugspersonen bei der Behandlung von Kindern besonders wichtig. Sie werden intensiv einbezogen. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Kinderpsychotherapeut und Eltern verbessert die Aussichten auf eine erfolgreiche Therapie.

Beispiele für behandlungsbedürftige Störungen

Ein Kinderpsychotherapeut kann u.a. bei folgenden Problemen helfen:

  • Ängste, z.B. Nachtangst, Schulangst, Angst vor dem Einschlafen, Schlafstörungen, Alpträume
  • Anhaltendes Traurigkeitsgefühl, Rückzugsverhalten, Depression
  • Aggressive Verhaltensauffälligkeiten gegenüber anderen und gegen  sich selbst, wie: selbstverletzendes Verhalten oder Nägelkauen, Haare ausreißen
  • Dissoziales Verhalten, wie: Weglaufen, Schule schwänzen, Stehlen, Lügen
  • Hyperaktivität
  • Beziehungsstörungen im Kontakt zu anderen
  • Lern-, Arbeits- und Konzentrationsstörungen,
  • Körperliche Erkrankungen, an denen seelische Faktoren mit beteiligt sein können, wie Asthma Bronchiale, Neurodermitis
  • Psychosomatische Erkrankungen (unklare Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel)
  • Psychogene Essstörungen, wie: Magersucht, Bulimie, Fettsucht
  • Einnässen, Einkoten
  • Zwänge, d.h. immer wiederkehrende Gedanken, Handlungen
  • Trennungs- und Scheidungsfolgen
  • Traumatisierungen durch Misshandlung, Vernachlässigung, Missbrauch